THE400 Mini - Test / Review

Zweiter Frühling für Ataris 8-Bit-Liebling?

Hardware: Test Video Sönke Siemens

Schon mal vom Atari 400 gehört? Der 8-Bit-Heimcomputer erschien im November 1979 zum Preis von ca. 550 US-Dollar (heute umgerechnet knapp 2.350 US-Dollar) und lieferte dank starker Co-Prozessoren ein audiovisuelles Erlebnis, das vielen Konkurrenzprodukten ein Stück weit voraus war. Mit dem im Folgejahr erhältlichen "Star Raiders" hatte Atari zudem einen echten Systemseller in petto. 44 Jahre später meldet sich Retro Games nun mit einer stark geschrumpften Version der Ursprungshardware zurück. Wir haben den THE400 Mini getestet und verraten euch, ob sich die Investition von ca. 110 CHF lohnt.

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THE400 Mini und THECXSTICK im Grössenvergleich

Zunächst ein paar Worte zum Lieferumfang: Dieser umfasst neben einem kleinen, mehrsprachigen Handbuch und dem eigentlichen Gerät - das im Vergleich zur ursprünglichen Hardware knapp 50 Prozent kleiner ausfällt - ein ca. 1,8 m langes USB-A-auf-USB-C-Kabel sowie den THECXSTICK, einen Nachbau des bewährten Atari-CX-40-Joysticks. Letzterer ist im Vergleich zum Original mit vielen weiteren Tasten ausgestattet.

Hierzu zählen zwei kleine schwarze Tasten auf der Rückseite (Menü und Home genannt), eine links daneben angeordnete Schultertaste (hier mit S gekennzeichnet) sowie vier Funktionstasten, die oben, unten, links und rechts um den Joystick in der Mitte angeordnet sind. Die Verarbeitung des Sticks geht in Ordnung, und die beiden zentralen Aktionstasten (S und F) melden sich mit einem schönen Klick zurück.

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An der Stirnseite befinden sich Menu- und Home-Taste direkt nebeneinander. An der Ecke unterhalb der roten Feuertaste platziert Retro Games eine kleine Schultertaste.

Die Funktionstasten klicken ebenfalls recht angenehm, jedoch wesentlich leiser als die Aktionstasten. Der Joystick selbst verfügt über einen gummierten Stick und ist bei Richtungseingaben kaum zu hören, was wir als sehr angenehm empfinden. Damit der THECXSTICK beim Spielen nicht abrutscht, spendieren die Macher ihm auf der Unterseite zudem insgesamt vier etwa Fingernagel-grosse Gummifüsse.

Schade: Einen USB-Stromadapter für das USB-A-auf-USB-C-Kabel liefert der Hersteller nicht mit. Da das The400 Mini jedoch lediglich mit 5V/1A versorgt werden muss, sind auch typische Handy-Ladegeräte oder Steckerleisten mit USB-Anschluss als Stromlieferanten geeignet. Sofern euer Fernseher über einen USB-A-Ausgang verfügt, könnt ihr natürlich auch diesen verwenden, um den THE400 Mini mit Strom zu versorgen.

Stichwort Anschlüsse: Neben einem USB-C-Port verbaut Retro Games rückseitig einen HDMI-Ausgang zwecks 720p-Anbindung an den Fernseher und eine USB-A-Buchse. Dazu gesellen sich - wie beim Originalgerät - vier Controller-Anschlüsse unten an der Front. Auch hierbei handelt es sich bei der Neuauflage um USB-A-Schnittstellen. Genau wie beim A500 Mini könnt ihr dadurch zum Beispiel Tastaturen, USB-Sticks, kompatible Gamepads und dergleichen verbinden.

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Steht stabil: Auf der Unterseite des Geräts befinden sich vier Anti-Rutsch-Gummifüsse

Die Tastatur auf der Oberseite des THE400 Mini ist - wie beim C64 Mini oder A500 Mini - leider nur eine Attrappe, sprich nicht funktionsfähig. Gleiches gilt für die gelb gekennzeichneten Tasten namens "System Reset", "Option", "Select" und "Start" rechts am Gerät sowie für den Modulschacht auf der Oberseite. Öffnen lässt er sich leider nicht. Schade, denn darunter hätte man zum Beispiel einen weiteren USB-Port integrieren können.

Die einzige voll funktionsfähige Taste bleibt somit der ebenfalls schön klickende Ein-/Ausschalter hinten links auf der Rückseite. Kurz gedrückt, leuchtet die LED vorne rechts an der Front rot auf, um anzuzeigen, dass der THE400 Mini eingeschaltet wurde.

Am visuellen Design gibt's indes wenig auszusetzen. Die Farbgebung entspricht der der Ursprungshardware. Dasselbe gilt für die Beschriftung der Fake-Tastatur und der Controller-Ports - inklusive der im Relief-Stil gehaltenen Kennzeichnungen PLYR1 bis PLYR4.

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